erika gibelloMag. Erika Gibello ist Kennerin der fernöstlichen Mystik und Philosophie (besonders der indischen Spielarten religiöser Angebote) und arbeitete jahrzehntelang mit Pater Rufus Pereira, des ehemaligen zweiten Vorsitzenden der internationalen Exorzistenvereinigung, eng zusammen. Sie ist eine äußerst erfahrene, kompetente und mit besonderen Charismen ausgestattete Fachfrau des katholisch-charismatischen Heilungs- und Befreiungsdienstes.

Ihre Vorträge, die sie während mehrerer Seminare über Innere Heilung gehalten hat, können unter der Rubrik "Vorträge" bzw. "Vorträge von den Exerzitien für Innere Heiilung" gehört  oder heruntergeladen werden.

Sie ist eine brillante Rednerin auf internationalen Foren und gibt auch in ihrem Buch ". . . jetzt sind viele Antichriste gekommen" Orientierung in den Abgründen der Pseudoreligionen. Hinweise auf dieses Buch findet man unter der Rubrik "Buchtipps".

Sieben Themen, die als Auszug aus ihrem Buch stammen, haben wir hier zur Verfügung gestellt.

  


New Age

Historische Aspekte
New Age hat seine neuzeitlichen Wurzeln in der Theosophischen Gesellschaft, die 1875 in New York von Helene Petrovna Blavatsky, einer gebürtigen Russin, begründet wurde. Zentrale Lehre dieser Organisation war und ist, dass allen Weltreligionen eine Wahrheit gemeinsam ist, die potentielle Unterschiede übersteigt. Die Mitglieder dieser Organisation glauben an die Existenz von „Meistern“, die entweder Geistwesen sind, oder glückliche Menschen, die „höher“ entwickelt sind als die „große Masse“ – mit anderen Worten: besonders erleuchtete Personen.

Eine der Hauptgestalten, die aus der Theosophischen Gesellschaft hervorgegangen sind, war Alice A. Bailey (1880–1949), eine in die USA ausgewanderte Engländerin. Sie legte die tatsächlichen Fundamente von New Age und gilt als dessen Hohepriesterin. Als spiritistisches Medium empfing sie Botschaften von einem sogenannten Meister der Weisheit, vom Tibetaner Djwal Khul. Diese Botschaften, die sie nach dem Diktat dieses Wesens aufschrieb, wurden in zahlreichen Büchern veröffentlicht. Ihre Geheimlehren, die bis in unsere Tage von New-Age-Kreisen minutiös befolgt werden, werden im „Plan“ beschrieben.
Entsprechend den geheimen Anweisungen sollte diese Bewegung bis zum Jahr 1975 nicht öffentlich bekannt werden. Dann aber sollte sie ans Licht der Öffentlichkeit treten und vollständig Tatsache und Wesen des „Plans für die Neue Weltordnung“ enthüllen.
Seitdem wurden alle geeigneten Medien genutzt, um weltweit die Lehre von New Age zu verbreiten; damit einher ging die Erwartung, es werde einen New-Age-Christus geben. Und das trat dann auch ein.

Tatsächlich wurde ich in meinem Vorsatz, diesen Artikel zu verfassen, in jüngerer Zeit von mehreren Veröffentlichungen bestärkt, die in der säkularen Presse erschienen und durchweg in der einen oder anderen Form New-Age-Gedankentum vertreten. Namen wie Marilyn Ferguson, der Verfasserin von „The Aquerian Conspiracy“ (Die sanfte Verschwörung) und Fritjof Capra, dem Verfasser von „The Turning Point“ (Der Wendepunkt) begegnet man häufig.
New-Age-Programme haben Eingang gefunden in die Geschäftswelt und alle Gesellschaftsschichten sowie in christliche Gemeinden. Eine Taktik, die von Anfang an verfolgt wurde, bestand darin, durch ein neues ökologisches Bewusstsein viele Sympathisanten zu gewinnen. Die Richtung, in die dieses Bewusstsein gehen sollte, wird oft von der New-Age-Philosophie beeinflußt. So kommen z.B. Devall und Session in ihrem Buch „Deep Ecology“ zu dem Schluß, dass alle Organismen und Dinge in der Ökosphäre Teil eines in Wechselbeziehung stehenden Ganzen und von gleichem Wert seien. Alle Dinge in der Biosphäre haben das Recht auf Selbstverwirklichung. Dahinter steht eindeutig die holistische Philosophie von New Age. Das führt zu dem Schluß, dass der Mensch das Glücklichsein in seiner eigenen Hand hat, sofern er bedenkt, dass alle Dinge in Wechselwirkung zueinander stehen. Er hat sich in dieses Ökosystem einzuordnen, das wird ihm sein Glücklichsein garantieren. Das Leben besteht dann nicht mehr aus einer bloßen Befriedigung der materiellen Bedürfnisse des Körpers, sondern es bedarf einer körperlichen und mentalen Weiterentwicklung, um nur mit dem Ökosystem zu harmonieren. Selbstverwirklichung ist das Ziel und Ergebnis dieser Evolution. Um dies zu erreichen, bieten sich viele Methoden an.

Viele harmlos klingende Kursprogramme sind verfügbar. Von gesunder Ernährung und Fitness, Entspannungstherapien, besonders vom Positiven Denken wird häufig Gebrauch gemacht. Alle diese Programme beinhalten eine gewisse Form von Meditation – Yoga, Hypnose, Geistheilung, Visualisierung, positives Denken. Es sind dies lauter Methoden, in denen etwas Wahres steckt. Soweit sie aber mit dem christlichen Verständnis (z.B. der Abhängigkeit des Menschen vom Schöpfergott) unvereinbar sind, können diese Methoden in einer Person einen Kanal für okkulte Kräfte öffnen und damit Schaden verursachen. Vor allem Meditation, die ohne das Wort Gottes auskommt, kann schädlich werden. Aber um das Verständnis der New-Age-Philosophie noch zu komplizieren, werden oft Bibelverse eingestreut. Speziell das Positive Denken benützt häufig Stellen aus der Bibel und wird deshalb als Glaube hingestellt, trotz der unchristlichen Prämisse, dass die „Primärkraft“ einer jeden Person gut ist (vgl. Römer 3,10: „Es gibt keinen, der gerecht ist“).

Mit seinem breit gefächerten Angebot schöpft New Age aus vielerlei Quellen. Besonders auf dem Gebiet der Erziehung und Beratung trifft man auf Methoden, die ihre Wurzeln in der Anthroposophie von Rudolf Steiner haben. New Age ist sehr erfolgreich darin, einen Interessenbereich nach dem anderen zuerst populär, und dann für sich nutzbar zu machen, um so unsere Gesellschaft systematisch zu unterwandern. Sogar schon Kinder und Teenager bwerden von New Age-Ideen beeinflusst, und zwar durch eine Flut von Fantasy-Games, Videos, Filmen, Audio-Kassetten, Comics, Schriften, Gesellschaftsspielen und Spielzeug. Filme wie „Star Wars“ (Krieg der Sterne) haben viel zur Verbreitung der Idee beigetragen, dass „Meister“ das Schicksal der Menschheit lenken. Viele derlei Spiele haben junge Menschen dazu verführt, Geister zu beschwören, sich in Hellseherei zu versuchen, in Telepathie und Telekinese, dem Bewegen von Gegenständen durch Gedankenkraft (das Ouija-Board ist eines der derzeit populärsten Spiele). Natürlich wird auch mit der Musik Missbrauch getrieben, und höchst unangenehme und schauerliche Klänge sind bereits als „beautiful“ allgemein akzeptiert. (Beispiel würde ich hier weglassen, da für viele sehr wohl bekannt.)

Ebenso auffallend ist die Verbindung von New Age zu Prominenten, die zwar nicht immer direkt mit der NA-Bewegung verknüpft sind, aber selbst suchende Menschen sind, die die Notwendigkeit eines Neuanfangs für die Menschheit erkannt haben. Maches Mal sind sie selbst Mitglieder von Organisationen, die nicht auf dem Boden des Christentums stehen. (z.B.: Die Popsängerin Madonna gehört zu denen, die Lehren einer Gruppe, die sich „Kabala“ nennt glaubt; der Schauspieler Henry Winkler alias "The Fonz" in dem bekannten Film ’Happy Days’ gehört den Scientologen an. So soll auch der Schauspieler Tom Cruise dieser Gruppierung angehören.)
In dieser Weise werden NA-Vorstellungen erfolgreich von einer neuen Menschheit verbreitet, die ohne die Gnade Gottes, allein durch menschliche Anstrengung, verwirklicht werden sollen.

New-Age-Philosophie
Die New-Age-Bewegung trachtet nach einer neuen und perfekten Welt. Aber um dieses Ziel zu erreichen, muss ein „Paradigmenwechsel“ (ein Wandel des herkömmlichen Denkens) im Sinne der New-Age-Philosophie stattfinden. An die Stelle der herkömmlichen analytischen Denkweise, die dem linearen und mechanistischen Weltbild entspricht, tritt eine neue, ganzheitliche Perspektive, der Glaube an die innere Verknüpftheit aller Dinge. Jedes Individuum empfindet sich als Teil der Natur und des ganzen Kosmos sowie als Mikrokosmos im Makrokosmos. Das rationale Denken hat dem synthetischen Denken und dem intuitiven Wissen den Platz zu räumen.

Die New-Age-Philosophie hat die Versöhnung der Gegensätze zum Ziel. Wissen und Okkultismus werden gleichwertig gesetzt. Alle ethischen Werte fallen in sich zusammen: Gut und Böse existieren nicht mehr, alles ist eins. Das erklärt die Tendenz zur Synthese aller Religionen.
Für New Age besteht das höchste Ziel des Menschen darin, Glückseligkeit zu finden. Die Angst vor bevorstehenden apokalyptischen Ereignissen (Todesangst) mündet in eine Flucht in eine utopische „Weltgesellschaft, in der es keine Spannungen mehr gibt.“
Der Plan, der Alice Bailey mittels medialen Diktats angeblich mitgeteilt wurde, besteht in der Errichtung einer neuen Weltordnung, einer neuen Weltregierung und einer neuen Weltreligion. Das politische Hauptziel von New Age ist die globale Kontrolle. Die Auflösung einzelner Staaten wird im Interesse des Friedens öffentlich verfochten. Obwohl die Weltherrschaft das endgültige Ziel ist, gibt es zahlreiche Zwischenziele politischer, sozialer und wirtschaftlicher Art folgenden Inhalts: Ein universales Kreditkarten-System, eine Welternährungsbehörde, eine Weltsteuer, die Anerkennung weltweiter biologischer Bevölkerungs- und Krankheitskontrollen etc.
Mögen die Ziele von New Age sich auch in mannigfacher Form darstellen, so scheint es doch aus christlicher Perspektive nur ein Ziel zu geben: Die Eingebung Luzifers, dass der Mensch Gott gleich sei, dass der Mensch Gott ist, dass es keine Sünde gibt, sondern nur Entwicklungsstufen des menschlichen Bewusstseins. Der Mensch kann seine Glückseligkeit selbst erreichen, wenn er Teil der Gesamtheit der Schöpfung wird. Vorher muss der Mensch seine Selbstverwirklichung zu Ende gebracht haben.
Zu diesem Zweck fördert die New-Age-Bewegung einen skeptischen und destruktiven Umgang mit Religionen, die an eine persönliche Unsterblichkeit glauben.

An die Stelle der Auferstehung tritt die Reinkarnation. Der Glaube, dass der Mensch weiterlebt und sein Bewusstsein im Universalen Bewusstsein aufgeht, führt den Menschen weg von seiner Verantwortlichkeit, die er während seines Lebens Gott gegenüber hat; führt ihn weg von der Sünde (vgl. Röm 5,12) und der Rechtfertigung durch Jesu Tod am Kreuz. Die Vergebung der Sünden durch reuige Umkehr zu ihm hat in einer solchen Philosophie keinen Platz. In der Tat stellt New Age eine Religion dar.
Das Konzept dieser Religion ist so alt wie die Menschheit. Viele Weltreligionen, die außerhalb der von Gott gegebenen jüdisch-christlichen Offenbarung stehen, haben ähnliche oder sogar dieselben Ansichten, durch die sich New Age deutlich von unserem christlichen Glauben unterscheidet:

1. Ein unpersönlicher Gott (Kraft) – nicht der persönliche Schöpfergott, der nicht identisch ist mit der Schöpfung ( vgl. Gen 1,1)

2. Ein ewiges Universum – keine Schöpfung, die ein Ende haben wird (vgl. 2 Petr 3,10–13; Mt 5,18)

3. Eine Scheinnatur der Dinge –im Gegensatz zur biblischen Lehre: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde (Gen 1,1) ... Gott sah, dass es gut war (Gen 1,12) ... Lasst uns Menschen machen... Sie sollen herrschen über die Fische, die Vögel und über alle Tiere ...“ (Gen 1,26). Und noch einmal: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut“ (Gen 1,31)

4. Eine zyklische Natur des Lebens – nicht eine lineare – historische Entwicklung

5. Die Notwendigkeit der Reinkarnation – anders als in Hebr. 9,27 steht: „Es ist dem Menschen bestimmt, ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht erfolgt.“

6. Die Evolution des Menschen zur Göttlichkeit – anstelle des ewigen Lebens, das uns durch Jesu Tod und Auferstehung erwirkt worden ist.

7. Fortgesetzte Enthüllungen durch Wesen aus dem Jenseits – statt der Offenbarung Gottes in seinen Sohn Jesus, die, einmal stattgefunden, für immer gilt.

8. Die Notwendigkeit der Meditation als Mittel zur Bewusstseinsveränderung – statt reuiger Umkehr des Herzens (Metanoia), die uns ewiges Leben bringt

9. Okkulte Praktiken (unter Missachtung der göttlichen Anweisung in Dt 18,10 ff) als Mittel zum Erwerb der Selbstverwirklichung – statt des Glaubens an Jesus Christus als dem einzigen Mittel zur Erlangung des vollen Menschseins.


Da neben dem christlichen Gedankengut andere philosophische und religiöse Ideen im ehemaligen christlichen Westen verbreitet sind, müssen wir mit einem Übergreifen des New-Age-Gedankengutes auf alle Gesellschaftsteile rechnen. Dies gilt umsomehr für Länder mit vorherrschender nicht-christlicher Kultur. Persönlichkeiten und internationalen Organisationen wie UNO, UNESCO, Weltkirchenrat, Club of Rome, Rochefeller Foundation, Ford Foundation etc. Diese Organisationen tragen wissentlich oder unwissentlich zur Verbreitung der Ideen von New Age bei.

 


Hypnose

Hypnose findet immer größere Beachtung in der Öffentlichkeit. Immer mehr Ärzte, Zahnärzte und Psychologen benützen Hypnose als eine zusätzliche Technik innerhalb ihres Fachbereichs.
Es gibt vielerlei Theorien darüber, warum und wie Hypnose funktioniert. Die meisten Experten sind sich darin einig, dass Hypnose auf der Basis der angeborenen Beeinflussbarkeit des Individuums funktioniert. Es gibt Menschen, die anscheinend leichter zu beeinflussen sind als andere. An einem bestimmten Punkt wird aus Beeinflussung Hypnose. Wo, wann und wie, das weiß bisher noch niemand.

Der Begriff Hypnose leitet sich vom griechischen hypnos ab, dem Gott des Schlafes. Das bedeutet, dass ein Mensch, solange er hypnotisiert ist, sich in einem dem Schlaf nicht unähnlichen Zustand befindet. Manche betrachten diesen Zustand nicht als Schlaf, sondern als einen Zustand gesteigerten Bewusstseins, einer Art Super-Bewusstsein. In diesem Zustand hat der Hypnotiseur eine nahezu totale Kontrolle über den Willen der hypnotisierten Person. Wer schon einmal einen Hypnotiseur auf der Bühne gesehen hat, wird bemerkt haben, dass bestimmte Menschen unverzüglich den Anweisungen des Hypnotiseurs nachkommen: Sie bewegen Körperteile, fallen zu Boden, benehmen sich wie Tiere usw. Aber um Bühnenhypnose geht es uns hier eigentlich nicht.

Es hat den Anschein, als überschreite Hypnose, die jahrelang am Rande der Achtbarkeit gestanden hatte, die Schwelle vollständiger Anerkennung. Hypnose, angepriesen als Hypnotherapie oder alternative Medizin, ist höchst populär und ein anscheinend unschädliches Heilmittel bei leichteren Erkrankungen aller Art. Hypnose bietet sich uns als Hilfe an bei Suchtverhalten (Rauchen, Nägelbeißen) und allen möglichen Arten von Ängsten und sogar zur Gewichtsreduzierung.

Die British Medical Association sieht in der Hypnotisiertheit einen vorübergehenden Zustand der hypnotisierten Person – dem „Subjekt“ – der durch eine andere Person oder durch Selbsthypnose hervorgerufen werden kann. Man denkt dabei an einen Zustand „modifizierter Aufmerksamkeit“, was bedeutet, dass die Aufmerksamkeit des Subjekts von gewöhnlichen Objekten abgelenkt und auf Vorstellungen hingelenkt wird, die der Person vom Hypnotiseur eingegeben werden. Der Zustand der Hypnotisiertheit kann auch als hypnotische Trance bezeichnet werden. Im Zusammenhang mit dieser Trance treten vielerlei ungewöhnliche Verhaltensveränderungen auf.

Hypnotisiertheit wird gewöhnlich durch Wiederholungen bestimmter Wörter hervorgerufen, oder durch das Subjekt selbst durch Konzentration auf ein einzelnes ins Auge fallendes Objekt, z.B. ein schwingendes Pendel oder eine Uhr. Der Hypnotiseur ergeht sich mit tiefer Stimme in Wiederholungen, solange bis das Subjekt in tiefe Trance verfällt. Wenn der Hypnotiseur seine Sache gut gemacht hat, wird das Subjekt glücklich und entspannt, es möchte eines Sinnes mit dem Hypnotiseur sein und sogar alles tun, was ihm der Hypnotiseur suggeriert. Gleichzeitig widmet das Subjekt weniger und weniger Aufmerksamkeit dem, was sonst noch im Zimmer vor sich geht. Die Trance vertieft sich dadurch, dass dem Subjekt Aufträge suggeriert werden, deren Durchführung immer schwieriger wird. Zuletzt wird das Subjekt widerstandslos auf jede vom Hypnotiseur kommende Suggestion eingehen. Die Trance hört normalerweise auf, wenn der Hypnotiseur dem Subjekt befiehlt, in den Normalzustand zurückzukehren.

Wie wirkt sich Hypnose auf das Verhalten aus?
Die Aktionen des Subjekts werden beeinflusst oder gar vollständig kontrolliert. Was immer dem Subjekt suggeriert wird, es geht darauf ein, sogar im Unterbewußten.

Davon wird manchmal bei Zahnbehandlungen Gebrauch gemacht. Der Patient kann durch Hypnose so konditioniert werden, dass er keinerlei Schmerz verspürt. In der Psychiatrie kann man vergessene Erlebnisse des Patienten ins Bewusstsein zurückrufen, man kann dem Subjekt das Gefühl vermitteln, er erlebe die Vergangenheit nochmals, zusammen mit den Emotionen und körperlichen Signalen, die mit den vergangenen Erfahrungen einhergingen. Stimmungswechsel und emotionale Veränderungen können auftreten und nach dem „Erwachen“ fortdauern. Ein hypnotisierter Raucher kann aufgrund seines höchst suggestiblen Zustands leicht die Suggestion des Hypnotiseurs, er höre auf zu rauchen, akzeptieren, und das kann ihm dabei helfen, mit dieser Angewohnheit zu brechen.

Was geht wirklich vor sich?
Wenn der Hypnotiseur sein Subjekt in Trance versetzt, versucht er, damit Zugang zu Bereichen der menschlichen Persönlichkeit zu gewinnen, die normalerweise nicht zugänglich sind. Dabei anerkennen die Hypnotiseure die Tatsache, dass die Psyche so etwas wie eine Tür hat, die unerwünschten Einflüssen den Zugang versperrt. Im Wissen, dass vielerlei ein- und ausgeht, filtert die Psyche dies alles und entscheidet dabei darüber, was hilfreich ist und was nicht. Was im Augenblick nicht von Nutzen ist, wird entweder gespeichert oder gänzlich eliminiert. Auf diese Weise wird der Mensch vor vielerlei unerwünschten Einflüssen geschützt. Wenn nun der Hypnotiseur eine Person in Trance versetzt, setzt er den „Türmechanismus“ der Psyche außer Kraft und umgeht so die normale Fähigkeit der Psyche, über das Eintreten oder Nichteintreten von Einflüssen zu bestimmen.

Bezeichnenderweise befiehlt der Hypnotiseur nur selten seinem Subjekt, irgend etwas zu tun. Warum? Hypnotiseure haben aus der Erfahrung gelernt, dass es unwahrscheinlich ist, dass Subjekte Befehle akzeptieren. Aber sie sprechen leicht auf Suggestionen an. Dies unterstreicht die Tatsache, dass der Hypnotiseur sich in die Persönlichkeit „hineingeschmuggelt“ hat und nun dort so fungiert, als wäre er wirklich ein Teil dieser. Daraus können wir den Schluss ziehen, dass die der Hypnose unterzogene Psyche eine Psyche ist, in die man eingedrungen ist unter Ausschaltung des Abwehrmechanismus. Anders ausgedrückt: der Wille der hypnotisierten Person ist zu einem bestimmten Grad beeinträchtigt oder ist für eine bestimmte Dauer außer Kraft gesetzt.

Bis zu welchem Grad ist der Wille während der Hypnose nun verletzt?
Es werden einige sagen, dass unsere Handlungen die Folge des Einflusses sind, den andere auf unser Leben ausüben. Damit wird angedeutet, dass Hypnotisiertheit ein ganz natürlicher Zustand ist.
Zwar ist der Grenzverlauf zwischen dem Befolgen von Suggestionen und der Ausführung von Befehlen eines Hypnotiseurs nicht klar definiert. Aber wie wir schon aufgezeigt haben, haben die Menschen ein eingebautes System zur Abwehr unerwünschter Einflüsse auf die Seele. Wir nannten es „Türmechanismus“. Der Hypnotiseur zielt darauf ab, dieses Abwehrsystem außer Kraft zu setzen. Hierfür muss der Hypnotiseur zuerst das Vertrauen des Subjekts/Patienten gewinnen. Da man sich nicht einig ist darüber, ob ein Hypnotiseur eine Person dazu veranlassen kann, etwas gegen ihren Willen zu tun oder nicht, ist es für den Hypnotiseur von entscheidender Bedeutung, im Patienten die Vorstellung aufrecht zu erhalten, dass die Willenskontrolle bei ihm, dem Subjekt/Patienten liegt. Dem Patienten fällt es leichter, dem Hypnotiseur zu vertrauen, wenn er sicher sein kann, dass sein Wille im Zustand der Hypnose nicht beeinträchtigt wird..
Der hypnotische Zustand beginnt mit einem System von verbalen und non-verbalen Manipulationen, das die Person in einen Zustand erhöhter Suggestibilität bringen soll – einen Zustand, in dem man nahezu alles glaubt.

Dieser Prozeß bringt eine Art Bewusstseinsspaltung mit sich, bei der das Individuum in bestimmten Bereichen noch eine Entscheidung treffen kann (Exekutiv-Kontrolle), während andere Bereiche dem Hypnotiseur ausgeliefert sind. Auf diese Weise mag der Patient während der Hypnose das Gefühl haben, die Kontrolle über sich behalten zu haben, da er viele Entscheidungen treffen kann.

In einer Experimentalhypnose z.B., in der das Subjekt die Freiheit hatte, sich nach eigenem Belieben zu bewegen, stimmten die Halluzinationen immer noch mit den Suggestionen des Hypnotiseurs überein. Das weist darauf hin, dass eine Teilung der Kontrolle vorliegt. Während der hypnotisierten Person die Kontrolle über viele Bereiche erhalten bleibt, sind andere Bereiche an den Hypnotiseur abgegeben worden. Wenn z.B. dem Subjekt gesagt wird, es könne den Fuß nicht bewegen, so wird er ihn auch nicht bewegen können. Es zeigt sich, dass die Wahrnehmung der Welt der äußeren Realität zerfällt und dass an einem bestimmten Punkt die Stimme des Hypnotiseurs innerhalb der Psyche des Subjekts vernommen wird, das nun auf die Willensäußerung des Hypnotiseurs so eingeht, als sei es sein eigener Wille. Der Hypnotiseur erreicht dies, wenn das Subjekt ihm einen Willensbereich ausliefert, der als „Kontroll-Funktion“ bezeichnet wird. Diese Funktion ist von vitaler Bedeutung für das Zustandekommen verantwortlicher Willensentscheidungen. Sie funktioniert, indem sie Situationen aus der Vergangenheit zurückruft und sie mit der gegenwärtigen Situation vergleicht. Ein solcher Rückruf liefert uns Informationen, die unsere Entscheidungen beeinflussen und kontrollieren, Entscheidungen, wie wir in der jeweiligen Situation handeln sollen. Wenn ich z.B. die Arme wie Flügel schlagend im Kreis herumlaufe und dabei Laute von mir gebe wie ein Küken, liefere ich das Bild eines Verrückten ab; deswegen unterlasse ich das. Wenn diese unsere Handlungen kontrollierende Instanz beschädigt ist, können Individuen sehr wohl Handlungen ausführen, die sie normalerweise gar nicht in Betracht zögen.

Die Einflußnahme des Hypnotiseurs hebt zeitweise die Kontrollfunktion auf, weshalb die Wirklichkeit sich für das Subjekt verzerrt darstellt und die Bewertung der Handlungsweisen, nämlich welche von ihnen sinnvoll sind und welche nicht, kann nicht ordnungsgemäss vollzogen werden; das bedeutet, dass ein Individuum während des hypnotischen Trancezustandes seine Arme flügelschlagend bewegt, wenn ihm vom Hypnotiseurs suggeriert wird, Flügel zu haben.

Wenn nun eine Person daran gehindert wird, Urteile zu fällen, die auf der Realität basieren, ist sein Vermögen, eine verantwortliche Entscheidung zu treffen, ernsthaft beeinträchtigt. Das kann dazu führen, dass das Individuum einige dieser Bereiche an den Hypnotiseur abgibt. Wenn jemand nicht die normale Fähigkeit, zu bewerten und zu wählen, vollständig behält, so könnte ganz offenkundig sein Wille gestört und zumindest teilweise verletzt sein.

Im Buch Modern Synopsis of Comprehensive Textbook Psychiatry wird festgestellt: „Hypnose kann beschrieben werden als ein modifizierter Zustand einer intensiven und empfindlichen interpersonalen Verbindung zwischen Hypnotiseur und Patient; charakteristisch ist dabei die nicht-rationale Unterwerfung des Patienten und die relative Preisgabe der Kontrolle über das eigene Handeln, hin zu einem mehr oder weniger regredierten, dissoziierten Zustand.“
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine hypnotisierte Person unfähig ist zu einer verantwortlichen Willensentscheidung.

Hypnotherapie – Hat die Hypnose einen therapeutischen Wert?
Obwohl offensichtlich die Beeinträchtigung von Wahlfreiheit und Realitätsprüfung zeitlich begrenzt ist, basiert die Hypnotherapie auf der Annahme, dass die unter Hypnose empfangenen Suggestionen auf den Patienten weiterhin einen bestimmenden Einfluss haben.
Eine Person erscheint z.B. als vom Nägelbeißen oder Rauchen geheilt, und zwar aufgrund der negativen Suggestionen, die während der Hypnose gegen diese Angewohnheiten eingegeben wurden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass „Heilungen“ dieser Art nicht von langer Dauer sind. Zumindest gibt es bislang keinen hinreichenden wissenschaftlichen Beweis für die Langlebigkeit derlei Heilungen.
Es scheint doch wohl so zu sein, dass der posthypnotische Einfluss auf den Patienten – ähnlich wie die Beeinträchtigung der Wahlfreiheit und der Realitätsprüfung – zeitlich begrenzt ist. Darüber hinaus ist es bisher – für den Fall, dass die Heilung von Dauer ist – nicht hinreichend untersucht, ob und wie weit die Dissoziation der Kontrolle über das eigene Handeln ebenfalls aufrecht erhalten bleibt.
Um hierzu einen früheren Hypnotiseur zu Worte kommen zu lassen: „Wenn du einmal hypnotisiert worden bist, wird deine Psyche niemals mehr die deine sein“ („Hypnosis in Court“ KNX, Los Angeles, New Radio Editorial 7.4.82)
Dies wirft die Frage nach möglichen negativen Nebenwirkungen auf.

Obwohl der Hypnotherapeut dem Patienten versichert, der freie Wille würde unter Hypnose nicht verletzt, so gibt es doch kaum einen Beweis dafür. Weil eine Person unter Hypnose gewöhnlich etwas tut, sofern es plausibel und wünschenswert dargestellt wird, und weil die Realität unter Hypnose verzerrt wahrgenommen wird, kann eine Verletzung eintreten infolge der Tatsache, dass der Patient in einer suggestibleren Verfassung ist.
Der Hypnotiseur Simeon Edmonds sagt in seinem Buch Hypnotism and Psychic Phenomena: „Es ist also dem Hypnotiseur möglich, nicht nur eine illegale Handlung am Subjekt vorzunehmen, sondern auch die hypnotisierte Person zu einer illegalen Handlung zu bringen.

Punkte, die ein Christ beachten sollte
Selbst wenn wir nur das bisher Gesagte in Betracht ziehen, wird uns klar, dass zumindest eine partielle Verletzung des Willens unter Hypnose stattfindet. Hypnose beeinträchtigt absichtlich eine vollständig bewußte Wahl. Die Verletzung des Willens wird auf raffinierte Weise dadurch erreicht, dass man den Blick des Patienten für die Realität trübt und ihn so zu einer Handlungsweise verleitet, zu der er nicht gegriffen hätte, wenn er sich nicht in einer hypnotischen Trance befunden hätte. Der menschliche Wille ist ein göttliches Charakteristikum, das das Geschöpf zum Abbild Gottes macht. Gott hat in uns die Fähigkeit zu wählen eingepflanzt, er hat uns einen freien Willen gegeben. Damit hat er uns die Fähigkeit verliehen, dank unserer ratio „nein“ zu sagen, so dass wir in unseren Handlungen nicht blind jeder möglichen Suggestion seitens gewissenloser Personen oder sogar seitens unserer eigenen inneren Motivation folgen müssen, angetrieben von keineswegs wünschenswerten Vorstellungen.
Während wir im Normalzustand beeinflusst oder sogar fasziniert von Suggestionen sein können, haben wir doch noch diesen großen Handlungsspielraum, uns von unserem falschen oder sündigen Tun zu distanzieren. Wir können wählen zwischen richtigem und falschem Tun.
Das ist unter Hypnose nicht gewährleistet, nicht einmal wenn wir aus dem Zustand der Hypnotisiertheit heraustreten. Hypnose sollte ebenso wenig wie Gehirnwäsche für einen Christen akzeptabel sein. Die Ähnlichkeiten, die die Hypnose mit unserem Normalzustand hat, sind Aufmerksamkeit und Suggestion, aber nicht Hypnotisiertheit, ebenso wie Überredung nicht Gehirnwäsche ist. Aufmerksamkeit und Suggestion mögen Teil der Hypnose sein, aber das Ganze ist nicht gleich dem Teil. Der Einwurf, Hypnotherapie sei ein Mittel zu einem guten Zweck, ist irreführend, denn nach christlichem Verständnis heiligt der Zweck nicht die Mittel.
Als Christen sollten wir uns gerade in unserer Zeit, die unter der Flagge von New Age segelt, bewusst sein, dass alle möglichen Methoden der Bewusstseinsveränderung unters Volk gebracht wurden und Aufnahme bei einigen Gesellschaftsschichten gefunden haben; aber das bedeutet nicht, dass sie aus christlicher Sicht auch akzeptabel sind. Ganz gleich in welcher Form sie angeboten werden, bergen sie doch alle die Gefahr in sich, dass sie uns weglocken von Gottes Gesetz, seiner Liebe und unserer endgültigen Erlösung.

Schließlich müssen wir auf Gefahren hinweisen, die davon herrühren, dass der Mensch sich einer geistigen Passivität überlässt. Das ist ein Zustand, welcher der „leeren Meditation“ nicht unähnlich ist. Wir müssen wissen, was die Naturwissenschaft lehrt: Nirgendwo in der Natur bleibt ein Vakuum auf Dauer unausgefüllt, sondern es füllt sich mit dem an, was es umgibt. Das bedeutet, dass ein geistig passiver Mensch weit geöffnet ist gegenüber dem, was von aussen auf ihn eindringt. Und wenn wir beachten, was Jesus in Lk 11,25 lehrt, dann sind es böse Mächte, die da „eindringen“. Wenn wir einmal das Steuerruder unseres Willens aus der Hand gegeben haben, werden wir gegenüber bösen Einflüssen verwundbar, seien diese nun menschlicher oder okkulter Natur. Das trifft ganz besonders dann zu, wenn wir uns in einem Zustand erhöhter Suggestibilität und verzerrter Realitätswahrnehmung befinden.

Dennis und Rita Bennet warnen in ihrem Buch "Der Heilige Geist und du" vor der Anwendung der Hypnose. Sie führen den Fall eines Teenagers an, eines Mädchens, dessen Benehmen sich dramatisch veränderte, nachdem es sich einer „unschuldigen“ Hypnose ausgesetzt hatte. Es heißt da: „Tatsache ist, dass auch die Hypnose die Psyche in einen passiv-rezeptiven Zustand versetzt, und deshalb, auch wenn der Hypnotiseur derlei gar nicht beabsichtigt, die Tür der Seele für krankmachende geistige Einflüsse öffnet, die jahrelange Belastungen mit sich ziehen.“

In vielen Fällen mögen dämonische Einflüsse nicht in aller Deutlichkeit sichtbar werden. Aber der Geist ist müde geworden in seinem ständigen Bemühen, die Wahrheit zu erkennen. Da kann es tatsächlich zu einer Öffnung hin in Bereiche der Täuschung kommen.

Die Hypnotherapie hat für manche Christen das Attribut, wissenschaftlich und medizinisch zu sein, obwohl der Nachweis ihrer Gültigkeit oder der Dauerhaftigkeit ihrer Resultate wirklich fehlt. Da einerseits so viele Fragen hinsichtlich der Natur der Hypnose und ihres medizinischen Nutzens offen sind, da andererseits ihre Anwendung viele Gefahren in sich birgt, tun Christen gut daran, von der Hypnose oder der Hypnotherapie ganz die Hände zu lassen.

 


Zeugen Jehovas


Geschichte und Lehre
Diese Bewegung wurde von Charles Tazé Russell, der ursprünglich einer adventistischen Sekte angehörte, gegründet. Diese Sekte hatte die Wiederkunft Christi für das Jahr 1874 angekündigt. Nach dem Nichteintreffen schob Russel das Datum auf die Jahre 1915, dann auf 1916 und dann wieder auf 1918 hinaus. Nach weiterem vergeblichen Warten auf die Erfüllung der Prophezeiung entschloss er sich, die Wiederkunft Christi als unsichtbar zu erklären und weiters behauptete er, dass diese im Jahre 1914 stattgefunden hätte!
„Der Wachturm”, eine Zeitung, die von Russell 1879 gegründet wurde, propagiert die unmittelbar bevorstehende Endzeit der gesellschaftlichen Ordnung. Der Nachfolger Russell’s, Joseph Franklin Rutherford, gab der Bewegung den Namen „Jehovas Zeugen” (1931).
Bis in die 70er Jahre wuchs die Anhängerschaft sehr stark an. Nachdem aber das, von seinem Nachfolger angekündigte Endzeit-Datum, 1975, wieder nicht stimmte, verlor sich ein groβer Teil der Mitglieder.
Der Nachfolger Rutherfords, Nathan Homer Knorr, straffte die Organisation durch Einführung strikter Schulungsprogramme.
Die Zeugen berufen sich zwar auf die Bibel, doch weicht ihre Bibel-Ausgabe („Neue Welt-Bibel”) von jeglicher ökumenisch anerkannten Übersetzung und Auslegung ab.
Jesus wird nicht als Sohn Gottes, sondern als Erzengel Michael verstanden.
Er soll im Himmel einen Thron errichtet haben, von wo er das Volk Gottes (die Zeugen Jehovas) leitet. Die Leitung findet durch die sichtbaren Verteter (die leitende Körperschaft der Wachturm-Gesellschaft) statt. In der Schlacht von Harmagedon wird Christus alle Regierungen der Welt vernichten und mit den überlebenden Zeugen Jehovas das Paradies auf Erden gründen.

Organisation und Lebensweise
Tierisches Blut enthaltende Nahrung ist nicht erlaubt.
Bluttransfusion, selbst wenn es um Lebensrettung geht, ist verboten. Geburtstage, Muttertage und Weihnachten dürfen nicht gefeiert werden, da diese einen heidnischen Ursprung haben. .
Mitgliedschaft bei politischen Parteien, sowie Wahlrecht wird abgelehnt, in Vorschau auf die Endzeit und die „Neue Welt“.144.000 Auserwählte werden mit Christus im Himmel regieren (Off. 7:4). Bei Wehrdienstpflicht entscheiden sie sich zur Absolvierung des Zivildienstes.
Jedes Mitglied ist verpflichtet, 40 Stunden in der Woche von Haus zu Haus zu gehen und zu werben. Dazu werden zwei Publikationen ausgeteilt: „Der Wachtturm” und „Erwachet”. Den Mitgliedern ist es verboten kirchliche oder politische Dienststellen anzunehmen.
Das Verlassen dieser Gesellschaft ist schwierig und zieht oft finanzielle Verluste nach sich. Die Splittergruppen, die sich bildeten, vertreten ähnliche Lehren.

Erlebnisbericht
In dem Bezirk, in dem ich vor 10 Jahren wohnte, bekam ich regelmäßig Besuch von den Zeugen Jehovas. Meistens kommen drei Personen, wovon einer der „Leiter“, die anderen die „Schüler“ der Evangelisation sind. Leider sind darunter immer wieder Katholiken, die mit unserer Kirche nicht zufrieden sind. Viele Katholiken kennen sich in der Bibel nicht besonders gut aus und erkennen daher nicht die Verfälschungen, die im „Buch der Wahrheit“ der Zeugen Jehovas vorkommen. Sie wissen auch nicht, dass die Zeugen nicht an den Heiligen Geist glauben.
Da ich über diese Gruppe gut informiert bin, lud ich die Leute immer ein, mit mir zu beten. Und da sie glauben, Christen zu sein, ließen sie sich auf ein gemeinsames Gebet ein. So war es auch vor ein paar Jahren. Als Katholik beginne ich jedes Gebet mit einem Kreuzzeichen: Im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes!. Bei der Erwähnung des Heiligen Geistes sprangen meine „Freunde“ auf und verließen eiligst mein Haus. Sie sagten weder „Danke“ noch „auf Wiedersehen“ und so sah ich sie auch niemals wieder.

Wenn nun Katholiken mich fragen, was sie eigentlich machen oder sagen sollen, wenn Zeugen Jehovas vor ihrer Tür stehen, dann rate ich ihnen, nie auf eine Diskussion einzugehen, sie aber zum Gebet einzuladen und dann das Kreuzzeichen laut zu beten. Dann sind sie diese eifrigen Zeugen los, meist für immer.
Was passiert da? Der Heilige Geist konfrontiert und deckt die Unwahrheit auf, die Träger dieser Unwahrheit können dies nicht dulden und weichen so bald und so schnell wie möglich dieser Konfrontation aus. Außerdem gibt es denen ein Zeugnis, die noch nicht ganz von der falschen Lehre der Zeugen Jehovas eingenommen sind. Es ist ein Zeugnis für unsere christliche Wahrheit und hoffentlich für diejenigen, die als Katholiken getauft wurden.

 


Schamanismus

Im Oktober 2005 fand in München eine internationale Konferenz der Ethnotherapien statt. Es waren etliche Schamanen und mehr als zehn Sprecher, die das Thema „Schamanismus“ berührten, vertreten. Die verschiedensten Therapien vom ekstatischem Tanz bis zu möglichen Heil- und Vorbeugungsmethoden wurden besprochen und in Workshops vorgeführt. Einiges darunter grenzte an Aberglauben, anderes an Spiritismus. Besonderes Augenmerk verlangten die Vertreter des Schamanismus. Denn was noch vor ein paar Jahren auf große Ablehnung gestoßen wäre, versuchen heutzutage manche Psychtherapeuten, sich schamanische Praktiken anzueignen.

Schamanen hat es schon in uralten Zeiten bei den verschiedensten Völkern gegeben. Der Schamane soll als Mittler zwischen dieser Welt und der Welt der Geister fungieren. Durch unterschiedliche Methoden begibt er sich unter dem Rhythmus seiner Trommel in Trance. Dann verlässt er seinen Körper, um in die Welt des Jenseits zu reisen. In manchen schamanistischen Traditionen hinterlässt der grosse Shamane sein Tier im Körper als Schutz! Ekstasetechniken sind so sehr mit dem Schamanismus verbunden, dass sie als dessen Minimaldefinition verstanden werden.
Das Wort „Schamane“ geht auf das Wort šaman zurück, was dem evenkischen Sprachschatz angehört. Die Evenken (Tungusen) sind ein Jägervolk, das der tungusisch-mandschurischen Sprachgruppe angehört. Es ist über weite Teile Ost- und Zentralsibiriens verbreitet. Das Schamanentum spielte im religiösen Leben dieser Völker eine wesentliche Rolle. Andere Völkerschaften, wie die Eskimos, verschiedene Indianerstämme und turksprachige Ethnien, haben andere Namen für dieses Phänomen, das den Schamanen kennzeichnet.

Die Aufgabe eines Schamanen war es, überall dort einzugreifen, wo der normale Lebensvorgang seines Stammes oder eines Individuums seines Stammes durch das Eingreifen transzendenter Mächte gestört erschien oder wenn es galt, drohenden Störungen vorzubeugen. Alles, was die Seele oder ihr Schicksal angeht, sei es im Diesseits oder im Jenseits, war der ausschließliche Bereich des Schamanen. Es wird ihm die Fähigkeit zugeschrieben, als Einziger ins Jenseits zu reisen und wieder zurückkommen zu können. So war es seine Aufgabe, Opfergaben den Göttern der Oberwelt, sowie der Unterwelt sicher zu überbringen. Er geleitete Verstorbene ins Jenseits, oder holte im Krankheitsfall eine Seele in den Körper zurück. Die alten Schamanen kannten eine Ober- Unter- und Mittlere Welt. Die Mittlere Welt ist der Aufenthaltsplatz der Menschen. Da der Schamanismus sich in den Jägerkulturen entwickelt, ist es nicht erstaunlich, dass der Schamane nicht nur als Hüter der Menschenseelen, sondern auch der Tierseelen angesehen wurde. So spielten auch Tiere eine wichtige Rolle bei der Tätigkeit des Schamanen.

Da gibt es das Tieropfer, wobei das Fleisch den Göttern ins Jenseits gebracht werden muss, das Blut eines Rentiers z. B. wurde bei manchen Stämmen als Lockmittel verwendet, um den krankheitserregenden Dämon aus den Eingeweiden des Kranken herauszulocken, dann wurde es schnell vom Schamanen aufgeleckt und ausgespuckt, und zwar in ein ausgehöhltes Götzenidol, worin es verschlossen wurde, um nicht wieder in den Erkrankten eindringen zu können. Bei einigen Völkern wird eine Gans dazu verwendet, den Krankheitserreger mit dem Schnabel aus dem Magen des Kranken zu saugen. Tiere werden also auch praktisch in den Heilungsprozeß miteinbezogen.
Jeder Tiergattung ist ein „Herr der Tiere“ zugeordnet, unter dem ein Geist-Tier zu verstehen ist. Im Weitern ist von diesen Geist-Tieren die Rede.
Bei der Berufung des Schamanen (entweder wird die Schamanenkraft vererbt oder es erfolgt eine spontane Berufung) hat dieser einen Übergangsritus zu absolvieren (Initation), in dem er symbolisch stirbt und wiedergeboren wird. Bei einigen Völkern begegnet ihm dabei „sein“ Tier, das ihn in Zukunft begleitet und unterstützt; dieses besondere Tier wird oft als „Muttertier“ bezeichnet.
Gewisse Tiere helfen mit, eine Seele im Jenseits zu finden. Dies sind die Hilfsgeister des Schamanen. Bei einigen Völkern gibt es die Vorstellung von einem persönlichen „Krafttier“ eines jeden Menschen, bei dessen Abwesenheit Krankheit auftreten kann.

Die traditionelle Tätigkeit des Schamanen besteht darin, in sozioökonomischen Situationen Antwort zu geben und, wenn nötig, Wohlwollen bei den Geistern und Göttern zu erwirken. In seiner Ekstase überschreitet der Schamane die Grenzen der profanen Welt, um mit transzendenten Mächten Kontakt aufzunehmen. Er suchte diese entweder in deren Seinsbereichen, Oberwelt, Unterwelt oder im Reich der Toten, oder er rief diese Mächte herbei, um diese in seinen Körper eintreten zu lassen. Der Schamane steht immer im Dienst einer sozialen Gruppe, wenn er mit den Geistern verkehrt und teilt den Menschen, die ihn umgeben, seine Erlebnisse mit. Er vermittelte diese Inhalte entsprechend des Brauchtums und der religiösen Vorstellungen seiner Gemeinschaft.
Seine Hauptfunktion ist die magische Heilung. Krankheit bedeutete bei den autochthonen Völkern der Verlust eines Teils der Seele oder auch einer Seele; oft glaubte man, derer bis zu sieben zu besitzen. Bei seinen Flügen ins Jenseits befragt er die Geister über die Ursache sowie die Behandlung der Krankheit. Er begab sich auf die Suche nach der verlorengegangenen Seele in die Ober- oder Unterwelt, nachdem er oft eine strenge Vorbereitungszeit unter Vermeidung bestimmter Speisen in Zurückgezogenheit verbracht hatte.
Für die Jenseitsreise benötigte er eine bestimmte Ausrüstung, die bei den einzelnen Völkern ganz unterschiedlich ausfiel; das am weitesten verbreitete und wichtigste Werkzeug war die Trommel zur Einleitung der Ekstase sowie als „Gefährt“ für die Reise. Bei verschiedenen Volkstämmen gab es verschiedene Ansichten darüber, ob nun der Schamane selbst in „sein“ Tier verwandelt wird oder ob sein Tier nur als Hilfsgeist oder Schutztier fungiert. Auch war das Verständnis seiner Ausrüstung und der Trommel oft mehr als nur eine Symbolik; so trat mit dem Anlegen des Gewandes ein Identitätswechsel ein. Bei einigen Völkern hinterließ ein „hoher“ Schamane ein Tier als Wächter in seinem Körper zurück, bevor er seine Jenseitsreise antrat. So wird in alten Reisebeschreibungen berichtet, dass sich ein Schamane in seiner Ekstase wie ein Besessener aufführe.

Wichtig ist die Tatsache, dass es hochstehende und niedere Schamanen gab. Nur höherstehende konnten die Reise ins Jenseits untenehmen und wieder zurückkommen. Niedere Schamanen, oft auch Frauen, wurden für Wahrsagung und das Finden von Tieren und Gegenständen herangezogen.
Einige Schamanen hatten einen eigenen Geistführer. Darin ähneln sie dem westlichen "Faith-Healer" (Glaubens-Heiler), der ja auch sehr oft einen besonderen Geist als seinen Führer kennt.

Bei den modernen, westlichen Schamanen kann man zwar über Begegnungen mit Tieren als Symbol des Heilungsweges lesen, aber nichts von der Überlassung des Körpers an ein Tier. Bei den modernen schamanistischen Psychotherapeuten scheint es, dass sie sich in Trance auf der Suche nach einem Teil der Seele des Patienten befinden. Beispielsweise erlebt ein Mensch im Alter von drei Jahren ein Trauma und kann deshalb in seinem jetzigen Alter nicht mit dem Leben fertig werden; daraufhin macht sich der suchende Psychotherapeut auf, das Stückchen der verlorenen Kindheitsseele zu finden (Seelenfänger). Wenn er dieses zurückbringt und dies vom Patienten angenommen wird, dann erfolgt eine Heilung. Ich habe bis jetzt keine Nachweise darüber gefunden, dass diese Art von Heilung anhält und was die möglichen geistigen Folgen einer solchen Therapie sind.
Dass es den Behandelten besser geht, kann eine rein psychologische Folge sein (Placebo-Effekt). Da er nun seinen Glauben an diese Methode geheftet hat, wird er seine negativen Umstände für eine Zeit durch diese „rosarote Brille” sehen und glauben, sich seines Problems entledigt zu haben. Dieses „Entlastungs-Syndrom” ist eine bekannte psychologische Tatsache, die meistens nicht länger als 18 bis 24 Monate anhält; danach kehrt die ursprüngliche seelische Störung zurück.

Hinweise für den Christen
Für einen Christen ist zu beachten, daß es sich hier um Spiritismus handelt, der einem Christen nicht erlaubt ist.
Es werden hierbei die Tore zu okkulten Mächten geöffnet. Okkult bedeuted „unsichtbar“, womit angezeigt wird, dass es sich um unsichtbare Kräfte oder Mächte handelt. Mit anderen Worten, es handelt sich um die Welt der Geister. New Age spricht von „Energien“. Diesbezüglich sagt die christliche Theologie, dass es in der geistigen Welt keine neutrale Ebene gibt. Geistwesen gehören der Seite Gottes oder der Seite seines Widersachers an. Diese Trennung ist nur im Zeichen des Kreuzes Christi zu verstehen.
Spiritismus sowie New Age sprechen von guten und bösen Geistwesen, kennen aber nicht den entscheidenden Faktor der Unterscheidung dieser Wesen: Das Kreuz Jesu Christi. Es trennte und trennt die guten von den bösen Geistwesen. Deshalb kann eine Befreiung von bösen Geistwesen nur im Namen Jesu Christi erfolgen.

Vom christlichen Standpunkt aus betrachtet, kann der Mensch keinen Teil seiner Seele verlieren. Nach einem Trauma geschieht es oft, dass gewisse emotionelle Erlebnisse ins Unterbewusstsein verschoben werden. Bei Innerer Heilung durch Gebet kann der Heilige Geist die Erlebnisse, die wichtig für die Heilung sind, ins Bewusstsein zurückbringen. Man muss dann diesem Menschen - wiederum durch Gebet - dabei helfen, zu vergeben und um Vergebung zu bitten und, wenn es sich um einen Katholiken handet, das Sakrament der Beichte in Anspruch zu nehmen. Man könnte dies "Zurückbringen eines Seelen-Teiles" nennen. Es kann aber nur von Gott durch Jesu erwirkt werden, der Mensch selbst ist nicht imstande, die Wurzel des seelischen Übels zu heilen.

 


Angewandte Kinesiologie

Der amerikanische Arzt und Physiotherapeut, George Goodheart erfand diese Form der Diagnose und Behandlung. Er soll in den sechziger Jahren den Zusammenhang von Erkrankungen der Organe und der Kraft der Muskeln erkannt haben.
Die Muskelschwäche ist angeblich bei den, den erkrankten Organen zugehörigen Reflexzonen zu beobachten. Zuerst verbreitete sich AK in den USA. Es entwickelten sich verschiedene Schulen, die Varianten des Muskeltestverfahrens anwandten, z.B. „Touch for Health“ (Heilen durch Berühren), Edu-Kinestetik“ (Bewegungspädagogik) und „Brain-Gym“ (Lerngymnastik). AK entwickelte immer neuere Methoden und dazugehörige Phantasienamen wie z.B: “Energy Training“, “Energy Life Circle“ oder „Movements Dynamics“ etc.

In der Zwischenzeit haben sich einige dieser Methoden auch in Deutschland und Österreich verbreitet. Alle diese Verfahren beruhen auf dem so genannten Muskeltest. Einige Ärzte und Zahnärzte, aber vor allem Physiotherapeuten und einige hundert Heilpraktiker bedienen sich dieser Methode der Diagnostik. Es haben sich noch weitere Abarten von AK entwickelt. Da wären vor allem die psychotherapeutischen Programme zu erwähnen: Behavioral Kinesiologie, Psychologische Kinesiologie, sowie Programme, die der Wirtschaftsberatung dienen.

Die Idee dahinter beruht auf Vorstellungen der traditionellen chinesischen Medizin.

Der Energiefluss ist der tragende Faktor. Ist er blockiert durch Stress oder gesundheitsschädliche Gewohnheiten wie Rauchen oder übermäßige Alkoholeinnahme, dann zeigt sich dies angeblich in Muskelschwäche. Die Vorstellung einer im Körper kreisenden kosmischen Energie, die an gewissen Punkten beeinflusst werden kann, ist dieselbe, auf die sich Akupunktur bezieht.
Fließt die Energie ungehindert, ist das untersuchte Organ gesund und der entsprechende Muskel angeblich stark aktiviert. Das Diagnosesystem der AK beruht auf dem gegebenen Muskelwiderstand. Edu-Kinestetik sowie Brain-Gym behaupten mit dieser Diagnosemethode, die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften messen und durch Bewegungsübungen beeinflussen zu können.
Psychotherapeutische Programme beruhen auch auf traditionellen chinesischen philosophischen und medizinischen Ideen. Sie wollen die unbewussten Steuerungsmechanismen der Emotionen mittels AK -Test erkennen und durch Meditation und Nahrungsergänzungsmittel beeinflussen.

Diagnose
Der Patient muss entweder mit erhobenem Arm oder abgewinkeltem Bein gegen den Druck der Hand des Behandlers Widerstand leisten. Gleichzeitig legt dieser seine andere Hand auf die zu untersuchende Körperstelle. Widersteht der Arm bzw. das Bein dem Druck gut, dann ist das untersuchte Organ gesund. Ist hingegen der Widerstand schwach, dann muss das untersuchte Organ behandelt werden. Ähnlich werden die Verträglichkeit von Speisen, die Ursache von Allergien, sowie das anzuwendende Medikament untersucht. Die zu untersuchende Substanz wird auf das „erkrankte“ Organ gelegt und dann wird der AK-Muskeltest angewandt. Ein schwacher Widerstand bedeutet „nein“, ein starker „ja“. Manche Behandler lassen den Patienten auf eine Waage drücken oder verwenden den Biotensor, ein der Wünschelrute ähnliches Instrument.

Behandlung

Bei diesem Verfahren wird Massage für den angeblich geschwächten Muskel angewendet. Ähnlich wie bei Akupunktur werden bestimmte Reaktionspunkte beachtet, die sich entlang der Wirbelsäule, am Kopf und der Brust, am Bauch und den Oberschenkeln angeblich befinden sollen. Der angewandte Druck dauert von wenigen Sekunden bis zu einigen Minuten. Gegen die festgestellten Erkrankungen werden die ausgetesteten Medikamente, meist aus homöpatischer Zubereitung oder Pflanzenmittel angewandt.
„Touch for Health“ nimmt an, dass durch körperlicher Berührung und Massage, sich nicht nur Verspannungen, sondern auch emotionelle Probleme lösen.
Edu-Kinestetik und ähnliche Verfahren bauen auf den Vorstellungen der „Touch for Health“ Theorie weiter auf. Der Patient wird ins “Gleichgewicht“ (seelisches Gleichgewicht) gebracht, wobei sich die körperlichen und emotionellen Spannungen verringern und Gesundheit erreicht werden soll.
AK wird von einer amerikanischen Gesellschaft verbreitet. Der zur Gesellschaft gehörende Verlag macht nicht nur mit Publikationen sondern auch durch Kurse die AK-Diagnosemethode bekannt. Die verschiedenen Varianten von AK können in denselben Instituten erlernt werden.

Kritik

Die AK-Diagnose ist wissenschaftlich nicht beweisbar, da der Muskeltest rein subjektiv ist. Es besteht die Gefahr dass Gesunde krank und Kranke gesund erklärt werden. Weiters werden unter Umständen überflüssige Medikamente eingenommen oder Krankheiten erst gar nicht erkannt und deren Behandlung verzögert oder gar verhindert.
Es gibt keine wissenschaftliche Dokumentation, die die Muskeltestwirkung nachweist oder bestätigt, dasselbe gilt für die verschiedenen Varianten von AK. Die verschiedenen angewandten Bewegungsübungen gehören der normalen Gymnastik an und haben als solche positiven Einfluss auf den Patienten. Vor allem helfen sie zur Entspannung, was sich positiv auf die Psyche auswirkt. Weiters könnte die Wirkung der AK Behandlung auf den Placebo-Effekt beruhen, der auch zur Entspannung des Patienten mithilft.

AK in allen Formen ist demnach medizinisch nicht anzuraten.

 


Fußreflexzonenmassage

Reflexologie, auch Zonentherapie oder Fußreflexologie genannt, ist eine Art der Bearbeitung des Körpers oder Massage und basiert auf der Beobachtung, dass das Einwirken auf bestimmte Körperteile durch Druck und Streichen einen therapeutischen Effekt hat, der dazu führt, dass bestimmte andere Körperteile wieder normal funktionieren.
Bei der Reflexologie ist der Körper in zehn Zonen aufgeteilt und kartographisiert, ganz ähnlich wie bei der Akupunktur. Sie konzentriert sich auf Fußmassage, weil der Fuß als Mikrokosmos des ganzen Körpers angesehen wird.

Reflexologie wurde in den frühen 20er Jahren von William H. Fitzgerald (gest. 1925) entwickelt. Er war Arzt und praktizierte in Hartford, Connecticut. Er arbeitete auch im Londoner Hals- und Nasen-Zentralkrankenhaus. Ganz durch Zufall entdeckte er, dass, wenn er auf bestimmte Teile des Körpers eines Patienten einen direkten Druck ausübt, er kleinere Operationen ohne Kokain (der damals gängigen Substanz zur Betäubung) durchführen konnte. Er begann, nach zusätzlichen anästhetisierenden Punkten zu forschen und diese auf einer Karte des Körpers zu markieren.

Wie die Akupunktur und andere alternative Therapien, basiert die Reflexologie auf einem System von Körperverbindungen (Meridianen). Durch diese Meridiane werden Körperteile, die (ohne dass der Körper geöffnet wird) normalerweise unzugänglich sind, mit Bereichen der Körperoberfläche verbunden und zwar auf Wegen, die von der Schulmedizin im Allgemeinen nicht anerkannt werden. Sie basiert weiterhin darauf, dass diese Meridiane dazu benutzt werden können, um auf körperliche Befindlichkeit und Funktionsstörungen Einfluss nehmen zu können.

Fitzgerald teilte seine Entdeckung zuerst verschiedenen Zahnärzten mit, die herausfanden, dass sie seine Techniken dazu benützen konnten, schmerzstillende Injektionen bei der Zahnbehandlung zu vermeiden. Zu jener Zeit machte er auch die Bekanntschaft des Fachautors Edwin B. Bowers. Zusammen verfassten sie im Jahr 1917 das Buch Zonentherapie. Fitzgerald arbeitete mit Anwendung von Druck, und zwar nicht auf den ganzen Körper, sondern auf Hände und Füße; hierbei konzentrierte er sich auf Finger und Zehen. Dieser ausgeübte Druck trifft angeblich nicht die ganze „Zone“.

Die Reaktion der Mehrheit seiner Kollegen reichte von Gleichgültigkeit bis Feindseligkeit. So kam es, dass Fitzgerald, als schließlich Riley, ein Naturheilkundler, Interesse zeigte, sich mit ihm zusammentat. Riley schrieb im Jahr 1919 sein eigenes Buch "Zonentherapie einfach".

Reflexologie fand ferner Interesse - und wurde weiterentwickelt - von B. Just und Eunice Ingham, die ihrerseits auch keine Ärzte waren. Eunice Ingham, eine Masseuse, schrieb zwei Bücher: "Geschichten, die Füße erzählen können" (1938) und "Geschichten, die Füße erzählt haben" (1951). Diese Bücher haben gewaltig dazu beigetragen, die Reflexologie zu popularisieren.

Das Fußreflexologie-System, so wie es von Eunice D. Ingham entwickelt und heute angewendet wird, zentriert sich auf Zonen in den Füßen. Die Füße sind so kartographisiert worden, dass die Fußsohlen als Mikrokosmos des ganzen Körpers erscheinen. Durch Druck auf den Fuß können bestimmte Krankheiten behandelt werden; auch kann durch Massage des ganzen Fußes der ganze Körper in gute Verfassung gebracht werden. Inghams Werk wird vom Nationalen Institut für Reflexologie in Rochester, NY, weitergeführt. Heute wird Reflexologie als eine Variante der verschiedenen Formen der Körperheilkunde angesehen, die unter dem allgemeinen Titel „Akupunktur“ zusammengefasst sind.

Die Ausbreitung der Reflexologie ist von der holistischen, naturheilkundlichen  Gesundheitsbewegung sehr gefördert worden. Sie wird oft dazu benutzt, die mit Stress zusammenhängenden Beschwerden zu behandeln.

Kritik

Wie die Akupunktur und andere verwandte Therapien, gründet Reflexologie auf der Annahme, dass es zehn Energiekanäle gibt. Jeder dieser zehn Kanäle versorgt alle in einer Körperzone vorkommenden Organe. Durch das Betasten der Füße kann der Behandelnde herausfinden, welcher Kanal blockiert ist, und durch Massage versuchen, den Energiefluss wieder in Gang zu bringen. Der Energiefluss sollte das betroffene Organ in seiner normalen Funktion wiederherstellen.

Es scheint, als ob durch Erfahrung erlangtes Wissen rückwirkend mit Hilfe philosophischer Begriffe, die mit dem Taoismus verwandt sind, begründet worden ist. Ohne Zweifel ist das Massieren von Händen und Füßen überaus entspannend und aufbauend, es könnte auch einen stimulierenden Effekt auf die Heilung verschiedener Körperteile ausüben. Aber das würde dann höchstwahrscheinlich auf das Stimulieren des Blutkreislaufes zurückzuführen sein, so wie halt auch Spazierengehen oder Barfußlaufen oder heiße und kalte Fußbäder dies tun.

Als was Reflexologie angeboten wird, das stellt, wie bei fast allen alternativen Therapien, eine Gefahr dar. Alle Christen und Katholiken müssen sich dessen bewusst sein, dass keine der mit fernöstlichen philosophischen Gedanken versetzten Therapien je wissenschaftlich bestätigt worden ist. Sie werden aber zur irrigen Annahme gebracht, dass alles, was von „jener alten Erkenntnis“ angeboten wird, gut verträglich ist und unter Umständen der orthodoxen medizinischen Lehre überlegen. Noch schlimmer wäre die Annahme, dass das philosophische System, namentlich des Taoismus, das dazu benutzt wird, das Wirken der Reflexologie zu erklären, der christlichen Lehre gleichwertig ist. Man wird leicht zur Annahme verführt, dass schließlich alle Religionen und Philosophien auf das gleiche hinauslaufen, da ihr gemeinsames Ziel darin besteht, Erfahrungen zu erklären, die alle Menschen machen. Aber das ist ein essentieller Trugschluss, da das jüdisch-christliche Wissen über die Beziehung zwischen Gott und Mensch ein offenbartes Wissen ist. Der trinitarische Aspekt dieses Wissens liegt jenseits des menschlichen Vorstellungsvermögens.

Die anderen Weltreligionen, speziell der Taoismus, haben entwickelte Denksysteme, die gegensätzliche Manifestationen der Natur, z. B. Männlich - weiblich, hart - weich, dunkel - hell, gut - böse in sich einschließen. Daraus wieder hat sich die Denkweise über den angeblichen Energieaustausch im Universum wie im menschlichen Körper entwickelt. Das Gleichgewicht der negativen und positiven Energie wird angestrebt und durch Druck angeblich reguliert. Der Mensch wird als Minikosmos verstanden, der wiederum ein Spiegelbild des Makrokosmos ist, als welcher das Universum gesehen wird.

Um nochmals deutlich zu werden hinsichtlich des Gebrauchs der Reflexologie: Massieren Sie auf alle Fälle Ihre Füße, laufen Sie barfuß und machen Sie jede Art von gesunder Übung, aber lassen Sie sich nicht weismachen, dass irgendeine alternative Therapie ein Allheilmittel ist. Lassen Sie sich nicht vom verborgenen philosophischen Aspekt einfangen, ohne die Therapie auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und zu erkennen, wo das jeweilige System vom christlichen Verständnis der Schöpfung Gottes abweicht.

 


Edelsteinmedizin

Schon von alters her war die Menschelt fasziniert von der Brillanz und den wunderschönen Farben der Edelsteine. Priester sowie Könige schmückten sich mit ihnen, um ihre gesellschaftliche Position zu unterstreichen. Es wurden und werden ihnen heute wieder magische und heilende Kräfte zugesprochen. Edelsteine wurden in Ritualen der Schamanen sowie in der indischen Heilkunde verwendet. Heute noch spielen sie eine tragende Rolle als „Birthstones“, die angeblich dem jeweiligen Sternzeichen zugehören. In Indien ist auch heute noch das Tragen „seines“ Edel- oder Halbedelsteines eine weit verbreitete Tradition.
In allen westlichen Großstädten findet man Läden, die esoterische Artikel verkaufen und Edelsteine anbieten. In den angebotenen Edelsteinbüchern findet man Hinweise über die Wirksamkeit gewisser Steine, die sogar zur Persönlichkeitsveränderung angewendet werden können, z. B. soll Beryll verträglich machen. Es werden auch genaue Anleitungen zur Behandlung bestimmter Krankheiten gegeben. Da soll Bergkristall bei Funktionsstörungen der Schilddrüse, Jaspis bei Herzbeschwerden und Achat bei Epilepsie helfen. Edelsteinmedizin wird oft zum „Selbstheilen“ angewandt. Im Allgemeinen werden ganze Steine auf den Körper aufgelegt. Pulverisierte Steine oder auch homöopathisch verdünnte Lösungen werden selten verwendet.

Hildegard von Bingen beschreibt in ihrer Physika die Anwendung verschiedener Steine, vor allem solcher, die auch in der Bibel erwähnt werden. Wobei die Autorschaft dieses Teils der “Physika” in Frage gestellt bleibt. Einige Vertreter der Hildegard-Medizin haben jedoch dazu beigetragen, dass diese Form verfälscht dargestellt und von der Esoterik missbraucht wird. Es sei hier erwähnt, dass Edelsteine in der Bibel tatsächlich vorkommen, aber nur als Schmuck oder als Symbol.

Heutzutage vermischen sich religiöse, naturalistische und esoterische Vorstellungen bei der medizinischen Anwendung von Edelsteinen. Hildegard-Medizin vertritt die im Mittelalter weit verbreitete Ansicht, dass Edelsteine Produkte des vierten Schöpfungstages seien und als solche mit der Heiltätigkeit des Schöpfers in Verbindung stehen.
Dann findet man die naturalistische Ansicht, dass die Edelsteine, da ihr Wachstum so lange andauert, besondere Kräfte in sich bergen, die dem Menschen nur nutzen können. Sie reinigen Wasser, Pflanzen wachsen besser, und somit sei auch ihre heilende Wirkung bestätigt.

Dann wiederum sind vorwiegend die Ideen des New Age anzutreffen. Die „energetische Kraft“ der Gedanken könne die Steine „programmieren“. Diese, wenn auf den Körper aufgelegt, öffnen angeblich die „energetischen Kanäle“ im kranken Menschen, durch die dann die „positive“, „heilende“ Information vom Körper aufgenommen wird. Besondere Energien sollen sich an den Chakren entfalten, die, entsprechend der indischen Vorstellung, die sieben Energiezentren des Körpers darstellen. Edelsteine werden auch ins Wasser gelegt, um dieses mit der „kosmischen Energie“ anzureichern. Diese Lösungen werden bei bestimmten Zuständen tropfenweise eingenommen.

Aufgrund ihrer elektromagnetischen Eigenschaften werden Edelsteine auch in der modernen Technik verwendet. Die verschiedenen Erklärungen der heilenden Wirkung der Edelsteine reichen von mittelalterlichen religiösen Ideen, wobei die Edelsteine ihrer Natur nach dem Bösen feind sind und deshalb nur Gutes bewirken können, über pseudowissenschaftliche Ansichten, die ihre Wirkung den elektromagnetischen Feldern und Strahlungen zuordnen, die „disharmonische Informationen“ bei einer Krankheit ausgleichen sollen, bis zu den rein magischen
Praktiken des New Age, wobei die positiven Gedanken auf die Steine übertragen werden und als solche ihre heilende Wirkung ausüben.

Risiken

Das Tragen von Edelsteinen ist harmlos, wenn aber unzureichende Diagnosen und korrekte ärztliche Behandlung unterlassen werden, dann besteht die Gefahr gesundheitlicher Schädigung.
Für den Christen gibt es dazu noch geistige Gefahren, die immer dort gegeben sind, wo man sich ins Spielfeld des New Age begibt. Viele der empfohlen Praktiken sind aber weder naturwissenschaftlich noch aus christlicher Perspektive zu vertreten.

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