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Gebet zur Vergebung
mit Vergebungsrosenkranz
          nach Prof. Dr. med. Helmut Renner, Luzern


Warum ist Vergebung wichtig für unser Leben?

1. Bitterkeit ist eine ätzende Säure, die an der Seele nagt. Sie vergiftet zuerst den Verstand und dann den Körper. In der Folge kann es zu vielen unheilbaren Krankheiten kommen (siehe Broschüre „Geistliche Wurzeln von Krankheiten“).
2. Der Katechismus lehrt uns: „Unsere Bitte um Vergebung wird nur dann (von Gott) erhört, wenn wir selbst vergeben. . . . Es ist erschreckend, dass die Barmherzigkeit nicht in unser Herz eindringen kann, bevor wir nicht unseren Schuldigern vergeben haben.“ (KKK 2839-2840)

Die frohe Botschaft
Jesus Christus ist gekommen, uns zu heilen, Jesus Christus ist unser Arzt.
In der Vergebungsarbeit geht es um zwei Schritte:
1. Schritt: Vergebung der mir bewussten Unvergebenheiten.
2. Schritt: Vergebung der mir zunächst unbewussten Unvergebenheit. Hier ist das Gebet zum Hl. Geist nötig, mit der Bitte, mir noch Unbewusstes, Verborgenes aufzudecken und dann ein Gebet an Jesus Christus, mit mir durch mein ganzes Leben zu gehen und es zu heilen.

Gebet zum Hl. Geist
Heiliger Geist, ich bitte dich, zeige mir auf, wem ich noch vergeben muss. Ich bin bereit, allen Menschen alles, jederzeit zu vergeben. Ich bin bereit, den Willen Gottes zu tun.

Gebet zu Jesus Christus
Herr Jesus Christus, ich bitte Dich, gehe jetzt mit mir durch mein ganzes Leben, alle Stationen, alle Situationen, alle Begegnungen mit Personen, vom Zeitpunkt meiner Empfängnis an bis heute. Du warst ja immer dabei. Du kennst ja jeden Augenblick meines Lebens. Jesus, ich will allen Menschen, die mich verletzt haben, vergeben. Jesus, berühre mich jetzt, heile alle meine inneren Verletzungen und Wunden, die durch diese Menschen entstanden sind und befreie mich von allen negativen Bindungen. Ich danke Dir für alles. Ich preise dich jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Wem soll ich vergeben?
Welche Person, der Sie noch nicht vergeben haben, fällt Ihnen spontan ein? Wählen Sie zunächst eine Person, bei der es Ihnen leicht fällt zu vergeben. Schreiben Sie diese Person auf ein Stück Papier und legen Sie es zu Füßen unseres Herrn Jesus ans Kreuz.

Vergeben Sie immer konkret mit Namen!
Ich empfehle Ihnen, laut zu beten.
Beten Sie jetzt speziell für N. N., den konkreten Namen der Person, der Name, der auch auf Ihrem Papier steht – dieser Person, die Sie zu Jesus ans Kreuz gebracht haben
und der Sie jetzt von ganzem Herzen vergeben wollen.

Schritte des Vergebens
Meine ganz persönliche Empfehlung, mein „Rezept“ für die verschiedenen Schritte der Vergebung:

  1. Willensentscheid
  2. Gebet um Hilfe
  3. Vergebung, Freigabe und Abgabe
  4. Fürbitte und Segnung
  5. Dank

Die fünf Schritte in gesprochenem Gebet (gemeinsam oder für sich)

   1. Schritt – Willensentscheid
„Ich will hier und jetzt meinem Mitmenschen N.N. das, was er mir angetan hat, vergeben“
Und so proklamiere ich und bekenne ich laut vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt:

   2. Schritt – Gebet um Hilfe
Dreieiniger Gott, hilf mir zu vergeben. Herr Jesus Christus, gib mir durch Deinen Heiligen Geist die Kraft zu vergeben. Ich will durch meine Vergebung den Willen des Vaters erfüllen.
Herr Jesus Christus, vergib mir, dass ich bis jetzt diesem meinem Mitmenschen noch nicht vergeben habe und dass ich bis jetzt Abneigung, Groll, Zorn, Bitterkeit und Nichtvergebung gegen ihn in meinem Herzen hatte. Ich habe damit gegen Deine Liebe gesündigt.

   3. Schritt – Vergebung , Freigabe und Abgabe
Herr Jesus Christus, in Deinem Namen vergebe ich ihm jetzt von ganzem Herzen. Ich gebe ihn jetzt frei; ich gebe ihn Dir jetzt ab.
Herr Jesus Christus, ich gebe Dir auch all meinen Schmerz, all meine Bitterkeit und allen Groll, den ich bis jetzt gegen ihn in meinem Herzen hatte.
Herr Jesus Christus, ich opfere Dir jetzt alle meine inneren Wunden, Verletzungen, Erinnerungen auf und ich bitte Dich, sie durch Dein Blut zu reinigen und zu heilen. Ich vergebe meinem Mitmenschen auch all das, was jetzt noch in meinem Herzen ist, aber was ich noch nicht ausgesprochen habe. Ich vergebe ihm alles und das von ganzem Herzen.

   4. Schritt – Fürbitte und Segnung
Herr Jesus Christus, schenke mir ein grosses Mitleid und Erbarmen und eine grosse Liebe für ihn. Und so bitte ich stellvertretend um Vergebung für diesen meinen Mitmenschen, der mich damals so sehr verletzt hat. Vergib ihm die Sünde gegen Deine Liebe, er wusste nicht, was er tat und rechne es ihm auch nicht als Sünde an.
Herr Jesus Christus, ich übergebe ihn Dir in Deine Liebe und Barmherzigkeit. Nimm ihn jetzt auf in Dein liebendes Herz, kümmere Du Dich jetzt um ihn, hilf ihm, heile ihn und gib auch ihm die Kraft, mir zu vergeben, worin ich mich gegen ihn versündigt habe.
Auch opfere ich den Schmerz auf, den Schmerz, den mir die Verletzung zufügt hat und vereinige meinen Schmerz mit Deinen Schmerzen am Kreuz, für die Armen Seelen im Fegefeuer und zur Rettung der Sünder.
Herr Jesus Christus, ich will meinem Mitmenschen nichts nachtragen, ich will nur noch Gutes über ihn denken und sprechen. Herr Jesus Christus, ich segne ihn in Deinem heiligen Namen.

   5. Schritt – Dank
Herr Jesus Christus, ich danke Dir für alles; ich danke Dir, dass Du jetzt die Last der Unvergebenheit von mir genommen hast und mich für Deine Liebe freigesetzt hast. Ich danke Dir für Deine Liebe.
Ich will Dich loben und preisen, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.


Vergebungs-Rosenkranz

Der Vergebungs-Rosenkranz (Entstehung 2008) besteht aus einem Kreuz und 77 Perlen. Er bezieht sich auf folgende Bibelstelle: „Da trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt hat? Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.“ (Mt 18,21-22) Die Zahl „77“ steht symbolisch für „immer“.

Warum sollen wir vergeben? Jesus sagt: „Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer himmlischer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“ (Mt 6,14-15) – Auch im Vaterunser beten wir: „Vater unser..., vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern...“, d.h. wie ich vergebe, so wird auch mir vergeben werden. Folgend die Anleitung zum Vergebungs-Rosenkranz:

  • Kreuzzeichen: Jesus, mein Herr, Du kennst meine Schuld. Befreie mich! Erlöse mich! Du kennst alle offenen und verborgenen Verletzungen, die mir zugefügt wurden. Hilf mir zu vergeben und heile die Wunden meiner Seele. Hilf auch allen, die ich verletzt habe, mir zu vergeben. Amen.
  • Bei jeder Perle (77 mal): Herr, hilf mir, allen alles zu vergeben.
  • Schlussgebet: Jesus Christus, Du hast uns gesagt: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch, nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ (Joh 14,27) Jesus, ich vertraue auf Dich! Amen.



Wir empfehlen zum Thema Vergebung als helfende Begleitung die neue Broschüre „Wenn einer nicht lieben kann – Schlüssel zu versöhntem Leben“ von M. Basilea Schlink (siehe Rubrik "Weiterführendes").

Zur Broschüre „Der herausragende Weg in Gesundheit zu leben – Geistliche Wurzeln von Krankheiten“ gibt es einen Vortrag von Br. Gabriel Hüger. Die beiden Broschüren sowie alle Audio-CDs können Sie bei unten angegebener Adresse bzw. per Online-Formular bestellen.

 

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